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Erfahrungsbericht “Kommunizieren in Gemeinschaft” in Bad Belzig

Sprechen und Hören im KreisLetztes Wochenende begleiteten Ina Welpmann und ich ein Community Building-Seminar im ZEGG, Bad Belzig. Tobias hat uns freundlicherweise seinen Erfahrungsbericht zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Als – in der Gemeinschaftsbildung sehr erfahrene Person – ist das für mich ein Ort, an dem persönliche Heilung stattfinden kann. Stefan und Ina haben den Ort bereitet und Heilung fand für mich tatsächlich statt. Jedes Mal ist es ein neues Abenteuer, ein aufregende Reise, ein anstrengender Ritt durch ein unbekanntes, fremdes Land. Ganz besonders dankbar bin ich für das weitestgehende heraushalten der Begleiter und möglichen Dogmen aus dem Prozess, so dass sich alles frei entwickeln konnte. Nicht nur das keine eigenen Dogmen eingebracht wurden, sondern auch die Dogmen von mir als Teilnehmer, die ich auf meinem bisherigen Lernweg aufgebaut habe, sind mir klar geworden. Wir Teilnehmer sind uns alle auf Augenhöhe begegnet. Man kann nicht sagen: Der eine hat es schon sehr oft gemacht, nachdem richten sich alle: Nein. Die Begegnung findet immer wieder von Moment zu Moment statt und immer jeder teilt wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen mit in teilweise schwierigen Auseinandersetzungen. Die Erfahrung des normalen Lebens ist für mich, daß Menschen nicht zuhören, daß ein tiefer Austausch nicht wirklich stattfindet. Menschen bleiben in Ihren eigenen Vorstellungen und Vorurteilen und dann auch in den Verhaltensweisen der Vermeidung(Bekämpfen, Rückzug,…) einer tatsächlichen Verständigung fern. Die Gemeinschaftsbildung habe ich auch an diesem Wochenende wieder als einen Ort der Hoffnung erlebt, an dem Menschen aufgerufen sind, sich den unangenehmen und schmerzhaften Wahrheiten und Gefühlen zu stellen, diese Schwierigkeiten zu durchleben ohne sie direkt verändern zu wollen und einander dabei liebevoll zu begleiten; denn nichts kann gedeihen in einer Atmosphäre des Hasses und der Angst. Diesen Raum voll Liebe und Respekt haben Ina und Stefan mit dem wenigen, was für mich als Teilnehmer sichtbar war, gestaltet und die Gruppe hat sich auf Ihrem Weg in Respekt und Achtsamkeit entwickelt. Besonders im Vergleich zu anderen Kursen der Gemeinschaftsbildung war für mich die pure, auf das Wesentliche reduzierte Art der Begleitung: Kein Schnickschnack, nur das Notwendige. Der Anfang fängt mit einer Vorstellung der Begleiter an, dann werden die Empfehlungen vorgelesen und ausgelegt und ohne weitere Erklärungen fängt der Prozess an. Ein Verständnis der Empfehlungen zu entwickeln ist Aufgabe der Teilnehmer im Prozess. Ebenso wird das Ende schlicht mit “Die Zeit ist jetzt vorbei, der Workshop ist jetzt zu Ende abgeschlossen. Konkret: Liebevoller Raum: Die Empfehlungen von Scott Peck wurden leicht angepasst um den wertschätzenden Umgang zu unterstützen. Dogmenfreiheit: Die Empfehlungen wurden nicht erklärt. Es wurde den Teilnehmern überlassen herauszufinden, wie sie anzuwenden sind. Respekt: Es wurde eine persönliche Bitte von der Begleitung formuliert, bei der leichte Bedenken geäußert wurden. Es wurde noch nicht einmal nachgehakt, um die Bitte vielleicht doch erfüllt zu bekommen, sondern es wurde sofort und komplett akzeptiert. Achtsamkeit: Natürlich wurde auch bzgl. des Verteilens von Kontaktinformationen nach der Veranstaltung darauf geachtet, die Wünsche der Teilnehmer zu erfragen und daß die privaten Daten jeder Person privat bleiben. Unterstützung: Bei auftretenden störenden Geräuschkulissen wurden im Hintergrund Lösungen erarbeitet und umgesetzt.

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Erfahrungsbericht “CB-WE-Seminar” aus Potsdam

Im Herbst 2020 nahm Thomas aus Potsdam an unserem Community Building Wochenendseminar im ZEGG teil. Hier schreibt er rückblickend zu seinem Erleben. Vielen Dank Thomas, dass wir deinen Beitrag hier veröffentlichen dürfen!

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CircleWayFilm und Erfahrungsbericht von Heiko Schleinitz

In Cottbus habe ich Heiko Schleinitz bei einem CB Seminar kennen gelernt. Dort hat er mir von seinem spannenden Vorhaben erzählt, einen zweisprachigen crowdfunding-basierten Film über Kreiskultur zu drehen. Und soweit ich es sehen kann, haben sie bereits einen weiten Weg zurück gelegt bei diesem Vorhaben! Herzlichen Glückwunsch!

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Was CB ermöglichen kann… Taster-Erfahrungsbericht

Gestern habe ich mit 10 Menschen einen sehr nährenden, beeindruckenden Taster-CB-Workshop im SEKIZ Potsdam erlebt. Die heterogene Gruppe näherte sich innerhalb des 3 Stunden Prozesses an, durchlief das Chaos und kostete nach meiner Wahrnahme am Ende ein Gefühl von Leere und authentischer Gemeinschaft.

Johanna und ich begleiteten sehr zurückhaltend und intervenierten bis auf 2 Ausnahmen ausschließlich nach der Pause. Dies ließ viel Raum für die Gruppe und ihren Prozess.
Die 10 Menschen schienen den Raum zwischen ihnen langsam zu erkunden und zu vermessen. Was ist das eigentlich hier? Was kann ich, was können wir tun und wagen? Warum bin ich hier? Und was steht zwischen mir und den Anderen? Was steht zwischen mir und der Gemeinschaft?
Jede_r ringte mit Problemen und Mustern, ob in sich gespürt oder in den anderen projeziert. In der Gruppe lernten die Teilnehmer_innen Schritt für Schritt, einander zuzuhören und zu spüren, wenn etwas Bedeutsames ausgedrückt wurde.

Es hat mich wieder einmal beeindruckt, wie CB Experimentierraum und Reflektionsraum zugleich ist und wie gesetzesgleich sich der Prozess mit sowenig Rahmen und Führung entspinnt. Jona beschrieb am Ende des Prozesses das Gefühl wie folgt: “Wenn ich denk, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.”

Ich feiere diesen Taster, weil er mir zeigte, was möglich ist. Das stärkt mein Vertrauen in den Prozess, in mich und den Menschen.

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Erfahrungsbericht vom CB-Seminar für Menschen in Liebesbeziehung

Vor einigen Monaten fand unser erstes CB Seminar speziell für Menschen in Liebesbeziehungen in Milow statt. Wir wollten Gemeinschaft bilden in einem Kreis von sich jeweils unbekannten sehr engen Beziehungskonstellationen. In diesem Beitrag berichte ich über meine Erfahrungen mit diesem speziellen Versuch des Community Building.

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Erfahrungsbericht von Katharina

Nach einem gemeinsamen CB-Wochenende hielt Katharina ihre Erfahrungen und Erwartungen für uns fest:

“Reden über das, wie es mir in genau diesem Moment geht, stellte ich mir sehr einfach vor. Ein Wochenende lang mich selbst zum Thema machen – Phantastisch!, rief die Rampensau in mir.

Ich hatte keine Ahnung, dass es so schwer werden würde. Einschlafen, in Gedanken abschweifen, taub werdende Gliedmaßen, Tiere vor dem Panoramafenster… Es gab unendliche Möglichkeiten, sich dem Chaos zu entziehen, das anfangs herrschte und mich hoffnungslos stimmte, ob “Gemeinschaftsbildung” überhaupt gemeinschaftsbildend sei. Denn: es kamen zwangsläufig Themen auf den Tisch, die Probleme verursachten. Wenn nicht bei mir, dann bei einem anderen. Und das oder das daran Anknüpfende MUSSTE mich irgendwann berühren. So läuft das: Du hast keine Chance, Dich zu entziehen.

Nach dem zweiten Block brauchte es von mir eine bewusste Entscheidung, weiter Teil zu nehmen, denn die Runde war zäh, quälend und konfrontativ. Nicht zum Aushalten und ganz weit entfernt von Nähe. Ich nahm Partei, ärgerte und schämte mich, erinnerte mich an längst vergessene Ängste. Noch immer weiß ich nicht, was zwischen uns passiert ist, wie sich alles wie von selbst wieder ordnete. Stunde um Stunde haben wir auf einander reagiert und Bezug genommen, haben gegenseitig persönliche Themen berührt, waren wütend und traurig über uns selbst oder die anderen. Haben uns tief blicken lassen. Fühlten uns nah und unendlich weit weg. Und immer wieder die Erkenntnis: es sind nicht die anderen, die meine Gefühle verursachen. Sie holen nur an die Oberfläche, was in mir schon verborgen lag.

Ein Teil von mir möchte den Erfolg dieses Wochenendes gerne an irgendeiner Theorie von Gemeinschaftsgefühlen messen und ein Siegel vergeben. Aber das wahre Leben kennt keine Siegel. Und genau so war’s: Ich habe geübt, mich zu spüren und zu zeigen. Ich habe geübt, andere zu spüren und zu sehen. Über die Nähe zu ihnen kam ich näher zu mir. Ich habe sie lieb gewonnen. Und das ist viel mehr, als die Rampensau erwartet hatte.”

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