Neuer Erfahrungsbericht aus „Kommunizieren in Gemeinschaft“

Steffi, Teilnehmerin des Gemeinschaftsbildungsseminars in Bad Belzig Anfang diesen Monats, hat uns freundlicherweise erlaubt, ihren Erfahrungsbericht abzudrucken. Vielen Dank!

Meine Erfahrungen und Empfindungen nun hier mit euch zu teilen, hat mich eine ähnliche Unsicherheit fühlen lassen, wie die gesamte Erlebnisreise an sich. Wieso ich mich nun doch dafür entschieden habe, möchte ich euch gern berichten.
Zu Beginn- bereits vor der Reise, fühlte ich einen inneren Widerstand. Meine Gedanken darüber, was mich erwarten könnte, ließen mich unruhig werden. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, mich herausfordern zu wollen und mich nicht von meinen Zweifeln bestimmen und begrenzen wollen zu lassen. Ich ging in die gedankliche Vorstellung, wie es wäre, diese Möglichkeit nicht wahrzunehmen und abzusagen, und fühlte dabei mehr Traurigkeit als Erleichterung. Die Überwindung der inneren Widerstände vor der Reise empfand ich als tief bewegend und zu wissen, dass man jederzeit frei ist und gehen kann, ermutigte mich, den ersten Schritt zu machen. Ich fühlte etwas Neugier, wie es wohl werden könnte und wollte zuversichtlich und in Vertrauen sein. Dennoch blieb ich zu Beginn in Anspannung und nach dem Ankommen in Bad Belzig, fiel es mir schwer, mich für das Erlebnis und den anderen Teilnehmern gegenüber zu öffnen – obwohl sie mir sympathisch waren.
Der zweite Tag war für mich ein schwerer und hoffnungsvoller Tag zugleich, da ich im Verlauf für mich etwas erfahren konnte.
Ich hatte im Vorfeld geglaubt, dass es gut und sicherer ist, möglichst nicht viel von mir zu zeigen. Dann machte ich jedoch die Erfahrung, dass durch die Offenheit anderer Gruppenmitglieder mein Inneres angesprochen wurde und ich über das Mitfühlen, meine Widerstände aufgeben durfte und konnte. Ich war tief berührt. Vor allem auch durch die Erkenntnis, dass ich nicht allein war mit der Unsicherheit, mich zu zeigen- und die Angst vor Ablehnung bewusst wahrzunehmen. Am letzten Tag war ich ganz ruhig in mir, still und angekommen bei mir- konnte annehmen, was in und um mich ist. Ich war erfüllt von Freude- auch wenn ich ein wenig erschöpft war. Und mir wurde klar, dass Fühlen Leichtigkeit und Befreiung bringt und dass es erlaubt ist und ok, sich zu zeigen. Als besonders interessant erlebte ich, die verschiedenen Farben von „Stille“ wahrzunehmen. Stille nach Konflikt, Stille im Berührtsein, Stille im Nichtwissen, wie es weiter gehen kann, Stille im Verbundensein und in Annahme. Stille in mir.

Ich danke Euch, Ina und Stefan, für die Begleitung bei diesem Seminar und bin sehr dankbar für die lebendigen Begegnungen. Es war ein besonderes Erlebnis für mich. Und ich möchte mich gern wieder daran zurück erinnern und dann ermutigen, wenn das Leben neue Herausforderungen schenkt.

Eine Musikempfehlung von mir: Ajeet Kaur „Light of my Soul„.